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Jedes Jahr steht der November im Zeichen des kreativen Schreibens. Auf der ganzen Welt sitzen täglich Autoren und solche, die es werden wollen, möglichst täglich vor dem Computer und schreiben an ihrem Manuskript. Das Ziel: 50.000 Wörter.
Zur Orientierung - das sind ca. 200 Taschenbuchseiten.
Dabei sind nicht nur die Wörter das Ziel, es geht viel mehr darum, sich auf das Schreiben zu fokussieren, sich und seinen Alltag so zu organisieren, dass man das Schreiben integrieren kann. Damit man keine Ausrede mehr hat ;-)
Nun bin ich nicht der Mensch, der keine Ahnung von Selbstorganisation hat. Natürlich kommen Familie und Alltag zuerst, aber ich schaffe mir meine zeitlichen Freiräume, um Schreiben zu können.
Trotzdem wollte ich den NaNoWriMo dieses Jahr unbedingt einmal ausprobieren.
Mein Vorteil - ich war mit Bänderriss und einer kleinen Komplikation an die Couch gefesselt.
Ich habe mich angemeldet, mich mit Buddys verbunden (Autoren-KollegInnen), ein Arbeitscover entworfen, den Plot geplant.
Und dann ging es auch schon los.
In diversen Facebook-Gruppen wurde die Motivation täglich hochgehalten, es wurden Challenges oder Word Wars veranstaltet, um seinen Output zu optimieren.
Essen und Trinken wurden zur Nebensache, ich habe mir sogar eine Kuhle in die Couch gesessen ;-)
Natürlich entsteht dabei auch ein gewisser Druck. Der täglich zunimmt.
Hat man das Ziel der 50k Wörter erreicht, fällt der Druck ab. Bei den meisten.
Mein Zeil war größer. In den ersten Tagen habe ich nämlich erst noch Band 2 meiner neuen Metal-Romance-Reihe zu Ende gebracht und erst danach mein NaNoWriMo-Projekt angefangen. Band 3.
Dementsprechend war mein Ziel, dieses Manuskript bis zum 30.11. abzuschließen.
Was soll ich sagen, ich habe es geschafft. Auf den Punkt am letzten Abend.
Habe ganz knapp 90.000 Wörter geschrieben. Und darauf bin ich sehr stolz.
Danach habe ich erst einmal zwei Tage durchgeatmet und nicht geschrieben - was für mich sehr ungewöhnlich ist. Denn irgendwie schreibe ich immer.
Was nehme ich nun für mich selbst mit aus diesem NaNoWriMo 2018?
- Dass zuviel Druck mir nicht gut tut. Dadurch verliere ich den Spaß, den mir das Schreiben bereitet. Ich hatte sogar zwei Durchhänger, die mir echt zugesetzt haben. Ein Problem, das ich sonst nicht kenne. Normalerweise lege ich das Projekt dann zur Seite, denke ein paar Tage darauf rum und finde die Lösung. Doch wenn man unter Zeitdruck steht, geht das nicht. An dieser Stelle also ganz großen Dank an meine Kollegin Danara DeVries und meine Kolleginnen von "Wir schreiben Liebe", die mir mit Ideen-Brainstorming einen guten Ausweg gezeigt haben. ♥
- Es ist eine hervorragende Übung für das Autorenleben, besonders, wenn man hauptberuflich schreiben kann / darf, aber mehr als ein oder zwei Bücher veröffentlichen muss, um davon leben zu können. Man sollte sich dann nur fragen, ob man das so auch wirklich will und auf Dauer "ertragen" kann.
- Der NaNoWriMo schweißt zusammen. Das Zusammengehörigkeitsgefühl steigt an, man unterstützt sich, man kämpft zusammen. Eine wirklich wunderbare Erfahrung - die ich nicht missen möchte. Seitdem finden immer noch oft Challenges statt, gemeinsames Schreiben. Bestimmt wird es in den nächsten Wochen abebben, aber ein bisschen ist immer da.
Im nächsten Jahr werde ich bestimmt wieder daran teilnehmen. Aber mit viel weniger Eigendruck, denn dann bin ich wieder gesund und arbeite in meinem Brotjob. Vielleicht schaffe ich es dann nur, die 50.000 Wörter gerade eben zu erreichen. Aber selbst, wenn nicht, das ganze Drumherum ist ein so positive Erfahrung, dass ich es nicht als "Flop" oder Misserfolg werten würde, das Ziel nicht zu erreichen.
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